Freitag, 9. August 2013

Hartz IV: Zorniger Ruf einer verzweifelten Mutter

Hartz IV
 
Ich bin 65 Jahre alt und bitte Sie inständig, diesen Brief von mir zu veröffentlichen.
Seit Jahren muss ich zusehen, wie mein Sohn durch die ARGE verheizt wird.
Inzwischen hat er kein Fünkchen Selbstbewusstsein mehr und ich muss mir Sorgen machen, dass er
sich das Leben nimmt.
 
Er ist ein Mensch mit Herz und Verstand, gebildet, hilfsbereit, charmant und überall beliebt – er
ist fit am Computer – er spielte früher auswendig Bach-Sonaten auf der Gitarre und malte
wunderschöne Gemälde in seiner Freizeit...wie in einem anderen Leben, das ihm die ARGE
GESTOHLEN hat.
 
Er absolvierte dank der ARGE diverse dieser Pseudo-Ausbildungen, die den Steuerzahlern ein
Vermögen kosten. Er schleppte viel länger als angeblich erlaubt (1 Jahr) für 1 Euro Stundenlohn
10 Stunden am Tag Möbel.
 
Er arbeitete bei Firmen, die ihn fest einstellen wollten. Das wurde jedesmal durch die
Leiharbeitsfirma erfolgreich verhindert, weil sie ihn weiter „verleihen“ wollten – siehe gleicher
Absatz erster Satz. Er war für diese Firma ein regelrechtes Schnäppchen.
 
Er war früher ein selbstbewusster junger Mann und sah optimistisch in seine Zukunft.
Die ARGE hat inzwischen seine Seele zerstört und ihn dazu gebracht, zu viel Alkohol zu trinken.
Mir als Mutter blutet das Herz und ich habe nur noch Hass in mir.
 
Zeigen Sie mir und den Betroffenen, dass auch Sie unsere so geschundenen einige Millionen
Bürger lieben!
 
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  • Anmerkung der Redaktion:    Ich habe den ursprünglichen, wesentlich dramatischeren Brief um die Darstellung der unmittelbaren persönlichen Verzweiflung der Mutter gekürzt und dafür die Zustimmung der Mutter erhalten. Für Kontaktaufnahme:
    D
    ie Mutter/Autorin ist Gloria von Barany gloria.von.barany@gmail.com Festnetz: 0034 928510437 Skype Nickname: Chaosgloria
  • Erste Reaktionen auf diesen Brief aus Facebook habe ich unten angefügt ...- Ralph Boes -
 
 

14 Kommentare:

  1. Erste Reaktionen aus Facebook:

    - D.J.L.: Ob der Brief wohl gesehen wird? geht er nicht wie alle anderen Hilferufe vieler tausenden von Menschen unter? sehen und hören sie uns noch... diese Menschen, die unser Leben bestimmen wollen?
    - G.S.: Schlimm !!!! Auch ich bin verzweifelt, angesichts dessen, wie mit meinem Sohn verfahren wird !!! Ich kann das leider sehr gut nachvollziehen !!!!
    - I.F.: Diese Frau spricht mir auch aus der Seele, gut gemacht!
    - J.W.: ich weis genau wie es dem jungen geht ( aus eigener Erfahrung ) deshalb traue ich mich nicht anzurufen. Mich hatten freunde zum Psychiater geschleppt. Der wusste genau was läuft und konnte mir helfen. aber man muss natürlich auch den richtigen finden. heute schreibe und denke ich wieder, irgendwann kann ich auch wieder raus.
    - G.S.: Traurig! Eine ganze Generation verschachert und kaputt ! Ich grüble seit Monaten, wohin, an Wen ich mich wenden könnte um meinem Sohn helfen zu können ! Aber nichts ist wirklich greifbar ! Niemand ist zuständig !
    - Y.A.: Kann es sehr gut nachvollziehen - den Albtraum hab ich auch hinter mir - mich hat die Arge zum Teil in EU-Rente gebracht durch unsinnige Trainings , 1-Eurojobs- Leihfirmen usw. - trotz meiner 3 Berufe und drei Weiterbildungen....war auch kurz vorm Exodus, es ist einfach nur noch eine Schande wie hier Menschen gedemütigt und verheizt werden...
    - H.E.: Der Brief ist stellvertretend für viele... Ich kann das bestätigen... kontinuierlich wurden meine (Schul-)Kinder um ihr Existenzminimum beschissen von der Arge.
    - M.M.: Je mehr mich jemand zu etwas auffordert, umso mehr ziehe ich mich zurück. Zwang war gestern, ab heute gilt Respekt.
    - G.L.: Den Sohn kenn ich ... zumindest im Geiste ... könnte ich sein, oder einer meiner Kollegen ... wir alle hängen in dieser Falle und ich kann das Schriftstück nur bestätigen: Aus ursprünglicher Kreativität wird bei so vielen Suff und leeres Dasein ... aber, es scheint nicht schrecklich genug zu sein. Immer noch hocken viel zu viele "Jobcenter"-abhängige Menschen auf Ihrem Allerwertesten (haben schon resigniert?) und machen stumpf mit, immer weiter ... *Jobcenter: Was für ein Hohn-Name! Besser wäre Slave-for-money-Center oder Tossing-around-for-low money-Center oder sowas, das hätte mehr Wahrheitsgehalt im Namen als der Aktuelle.
    - B.F.: Auch wir wurden mehrfach sanktioniert. Einfach nur weil mein Sohn sich nicht in deren Vorgaben pressen lässt. Wie wir damit umgehen? Nun für diesen Monat reicht die Auszahlung nicht mal für einen Erwachsenen, geschweige denn für zwei. Ohne gute Freunde wäre ein Überleben unmöglich
    - I.L.: Diese Frau hat recht !!!!Und beschreibt was unzählige Betroffene jeden verdammten Tag durch machen müssen.
    - F.J.: Wenn meine Mutter diesen Brief lesen würde, würden ihr heimliche Tränen kullern. ich sehe es in ihren Augen...

    - usw. usf. -

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  2. Ich zitiere mich mal selber vom Altona blogt Blog:
    "....es ist einfach nur noch zum kotzen, was in diesem Staat geschieht."
    Dem brauch ich nichts hinzufügen.

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  3. Kleiner Exkurs zum Thema:

    Wieder mal nach Stellen gesucht über http://jobs.meinestadt.de/
    Und fast überall das tolle Arbeitsamtlogo am Rand stehend.

    Es ist immer noch zum K...!
    Wer Arbeit z.B. als Staplerfahrer sucht, findet über 95% nur Scheinjobs mit den Stichworten:

    "Zeitpersonal"
    "Befristete Überlassung von Arbeitskräften"
    "Personalservice"
    "Personalvermittlung und Zeitarbeit"
    ... (die Liste kann gerne ergänzt werden)


    "Geforderte Anlagen: Lebenslauf, Zeugnisse. Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein der ARGE für den Geltungsbereich im gesamten Bundesgebiet wünschenswert..." -> Das sagt schon alles!

    Es tut sich nichts auf dem Arbeitsmarkt. Man muss diese Zeitarbeitsfirmen boykottieren.

    Wie können wir es schaffen, dass solche Ausbeuterfirmen endlich stillgelegt werden? Frau Merkel ist im Urlaub und ihr ist sowas natürlich egal bzw. gerade recht, dass es solche Firmen gibt. Denn damit kann man den Hartz IV-ler schön unter Druck setzten. Denn die Menschenwürde tritt Frau Märkel damit jeden Tag mit den Füßen. Einfach widerlich diese Ignoranz!!!!!

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  4. BVerfG: Kritik an öffentlichen Stellen ist von der Meinungsfreiheit gedeckt und stellt keine üble Nachrede da

    Das Bundesverfassungsgerichts hat in einem heute veröffentlichten Beschluss die Grundsätze bekräftigt, die die Strafgerichte bei der Beurteilung von Kritik an öffentlichen Stellen zu beachten haben. Diese müssen insbesondere berücksichtigen, dass das Recht, Maßnahmen der öffentlichen Gewalt ohne Furcht vor staatlichen Sanktionen auch scharf kritisieren zu können, zum Kernbereich der Meinungsfreiheit gehört und bei der Abwägung besonders zu berücksichtigen ist.

    Dieser absolut wichtige Beschluss ist hier zu finden: http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg13-052.html

    Mit besten Grüßen
    Ein Leser der Newsletter


    Quelle: Newsletter von http://www.harald-thome.de

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    1. Danke sehr für diesen Hinweis - ich habe ihn unter
      http://grundrechte-brandbrief.de/BUKA-berichte-ereignisse.htm
      veröffentlicht!

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  5. Wie hier die Entrechtung durch die Wandlung der deutschen Sozialgesetzbücher in Strafgesetzbücher praktiziert wird und wie schädigend die Rückwirkung in die Gesellschaft getragen wird, ist ein Tatsache, die jeden denkenden Menschen erschüttern muss.
    Da wir bislang nur in der Lage waren, mehrheitlich unsere Stimme skrupellosen Demokratiefeinden zu geben, müssen wir auch das noch ertragen!
    Ich bin es schon Jahrzehnte leid und ich hoffe inständig, dass alle Betroffenen in diesem Jahr aktiv zur Wahl gehen!
    Und auch der Zorn muss nunmehr endlich kanalisiert werden, Richtung den Leuten, denen wir durch ihre Untaten den Demokratieverlust und den Verlust der Grundrechte, zu verdanken haben!

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  6. Ich kann die Wut der Mama sehr gut verstehen. Wenn du zusehen musst wie deine Kinder von diesem System benutzt und verbraucht werden. Ernsthaft an einer vernünftigen Zukunftsperspektive für unsere Jugendlichen ist von Staatsseite niemand interessiert.

    Vor vier Jahren hat mein Sohn eine Lehre zum Lackierer beim Tüv Nord hier in Hamburg begonnen. Ich habe ihn darin bestärkt dies durchzuziehen, von wegen auf den Lehrberuf kann man immer zurückgreifen usw. Eben das was uns früher auch noch gesagt wurde. Leider stimmt das heute auch nicht mehr.

    Jedenfalls hat er die schwierigen Jahre durchgezogen. Eine Lehre in einem Betrieb zu absolvieren, dessen einziges wirtschaftliches Interesse es ist Fördergelder des Staats abzugreifen, ist natürlich auch nicht sehr erquicklich für die Auszubildenden. Mein Sohn hat diese teilweise destruktive Zeit dennoch durchgestanden, was ich ihm hoch anrechne.

    Dann kam der Tag der praktischen Gesellenprüfung. Mein Sohn freute sich über seine Prüfungsarbeiten und bekam auch von seinen Lehrmeistern Anerkennung für die sehr gute Ausführung seiner Gesellenstücke. Um so größer war die Enttäuschung einige Zeit danach, als ihm mitgeteilt wurde das er die praktische Prüfung nicht bestanden hatte. So wie fast alle seiner Lehrkollegen die Prüfung nicht bestanden.

    Für mich war es auch unerwartet, aber ich schaltete dann doch recht schnell und mir wurde klar das da natürlich System dahintersteckt. Es gibt keine Interesse die jungen Menschen auf den 1.Arbeitsmarkt zu bringen. Die Gesellenstücke, wie in diesem Fall wieder eine Fahrzeug-Seitentür die repariert und neu lackiert werden mußte, verschwinden immer wieder gleich nach der Prüfung in der Firma um in den Werkstätten neu bearbeitet zu werden. Somit sind die Beweise für eine gute Arbeit sogleich vernichtet und es macht somit keinen Sinn dem Ergebnis der Prüfer zu widersprechen.

    Mein Sohn hatte nun kein Interesse daran ein weiteres halbes Jahr dranzuhängen, um dann wahrscheinlich ein weiteres Mal verarscht zu weren vom Prüfungsausschuss, wie bei vielen seiner Kollegen bereits passiert. Die Zustände in der Firma insgesamt, annimierten ihn auch nicht zum weitermachen. Wenn ein Werkzeug abhanden kam, dann wurde der Wert dieses Teils auf alle geteilt und vom Lohn abgezogen. Jeder Tag unentschuldigte Abwesenheit wurde willkürlich mit 10 Euro vom Lohn abgezogen. Der Tüv Nord behielt dieses Geld also einfach ein, zeigte jedoch wenig Interesse an ernsthafter Androhung des Stellenverlustes oder ähnliches. Das wichtigste war der stetige Fluss der Fördergelder. Das zeigte sich auch nachdem mein Sohn angekündigt hatte nicht seine Vertrag dort zu verlängern. Dies wurde ignoriert und über einen recht langen Zeitraum gestreckt. Für meinen Sohn war es klar das er dort raus war, nur wurde er dort noch geführt und jeden Tag den er jetzt eben nicht anwesend war, wurde ihm wieder 10 Euro vom Lohn einbehalten. Er hat erst begriffen was da läuft, als er bei der Arge Stütze beantragte und die ihm sagten er sei ja noch beim Tüv Nord bis zum soundsovielten unter Vertrag. Auf sowas achten Jgendliche eben nicht so sehr und statt ihnen die Verhältnisse rechtzeitig klar zu machen, lässt man sie einfach auflaufen.

    Wie auch immer, unsere Jugendlichen werden genauso verarscht wie alle Anderen die noch nicht so geschärft sind im Bewusstsein und noch glauben ihnen wird vielleicht geholfen von der Arge.

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    1. Die Sache mit dem Prüfungsausschuss kommt mir sehr bekant vor.
      So etwas Ähnliches hatten ich und einige andere Auszubildende bereits Ende der 90er erlebt. Man ließ etliche Schüler 2x durch die Praktische fallen. Ich hatte danach auch keine Lust mehr.

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  7. Junge Deutsche in Hartz IV abgeschoben – junge Europäer zur Ausbildung nach Deutschland gelockt

    http://www.hartz4-plattform.de/pdf/jugend-gipfel-im-kanzleramt-03-07-2013.pdf

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  8. Ich bin noch Mitarbeiter einer sehr bekannten Preissuchmaschine mit i, aber freigestellt bis Ende des Monats, weil ich nach massivem Mobbings an mir dann doch hingeschmissen habe und mich "betriebsbedingt" kündigen ließ. Nun hat mir meine Sachbearbeiterin der Arbeitsagentur nach dem ersten Termin bereits eine Eingliederungs"vereinbarung" zugeschickt, die diese Sachbearbeiterin unterschrieben hat. Links neben ihrer Unterschrift ist mein Name aufgeführt und Platz für meine Unterschrift. Unter anderem soll ich meine Bewerbungsdaten im Internet veröffentlichten, mich nach Bildungsträgern und Praktikumsstellen umsehen und noch viele weitere Dinge, die ich nicht will und die ich gar nicht mit der Sachbearbeiterin "vereinbart" habe oder, wie es im letzten Absatz der Eingliederungsvereinbarung heißt, "besprochen" habe. Außerdem bekomme ich ALG1 und nicht ALG2 und ich frage mich daher, warum man mir jetzt schon eine 2-Wochen Sperrzeit aufdrücken will, sobald ich etwas von der Eingliederungs"vereinbarung" nicht einhalte.

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  9. Kannst beruhigt unterschreiben, wenn Du "unter Vorbehalt" einfügst:
    http://www.hartz-4.people-goes-online.de/unten%20rechts.htm
    Herzlichst, Ralph

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  10. Hier nochmal der gemobbte Preissuchmaschinen-Mitarbeiter, der nun vom Arbeitsamt schikaniert wird mit der Eingliederungsvereinbarung: Danke Ralph, für diesen Tipp. Und weiter so mit deinen Tätigkeiten zwecks Grundeinkommensarbeit und Brandbrief. Du gehörst unterstützt!

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  11. Zitat aus BILD vom 21.08.2013:

    Massenklage gegen Versicherung
    50 Ex-Mitarbeiter kämpfen um ihre Jobs
    „Wir wurden arglistig getäuscht!“

    SIE WOLLEN IHRE JOBS ZURÜCK!

    Die Vorwürfe wiegen schwer: arglistige Täuschung! Die ehemaligen Angestellten des Versicherungs-Riesen VHV fühlen sich von ihrem Ex-Arbeitgeber hintergangen. Ihr Anwalt Michael Falke: „Offiziell sind ihre Stellen wegen Sparmaßnamen weggefallen. Deshalb zahlte die VHV jedem eine Abfindung. Aber anschließend wurden viele Jobs durch billigere Leiharbeiter besetzt.“

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  12. In Deutschland hat man das Gefühl, man ist nicht mehr von Menschen, sondern von Steinsäulen umgeben. *Brrrrr*

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